Georg-Ackermann-Schule

Breuberg/Rai-Breitenbach

„Wie war es eigentlich hier im Odenwald in der Zeit des Nationalsozialismus?“ Diese Frage wird oft gestellt, wenn im Geschichtsunterricht über Ereignisse gesprochen wird, die sich zwischen 1933 und 1945 in Nürnberg, München, Frankfurt oder Berlin ereignet haben.

Dank einer intensiven Forschungsarbeit unseres früheren Kollegen Wolfgang Stapp können wir diese Frage im Blick auf die Menschen, die als Kriegsgefangene oder aus ihrer Heimat Verschleppte im Breuberger Land in Industriebetrieben oder in der Landwirtschaft Zwangsarbeit leisten mussten, sehr genau beantworten. Seit mehreren Jahren beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler unserer Abgangsklassen an einem Projekttag mit dem Schicksal der Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen, die sich hier in der Region aufhielten. In diesem Jahr gab es nach einem einführenden Film, den alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam sahen, drei weitere Stationen, die in Gruppen durchlaufen wurden. In einer Ausstellung informierten sich die Schülerinnen und Schüler über den Umfang und die Art der Zwangsarbeit im Breuberger Land und erhielten einen Einblick, wie die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter hier behandelt wurden.

Anhand eines im Film festgehaltenen Interviews mit einem Zeitzeugen und ehemaligen Zwangsarbeiter beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler damit, was Zwangsarbeit für die Betroffenen bedeutete. In der Auseinandersetzung mit Fallbeispielen von konkreten Situationen setzten sich die Schülerinnen und Schüler schließlich mit der Frage auseinander: „Wie hätte ich mich in dieser Situation verhalten?“ So klärt das Zwangsarbeiterprojekt nicht nur über einen geschichtlichen Zusammenhang auf, sondern sensibilisiert die Schülerinnen und Schüler auch für Situationen der Diskriminierung und Ausgrenzung, die sich heute ereignen.

„Zwangsarbeiter im Breuberger Land“ - ein Projekttag der Fachschaften Geschichte und Religion/Ethik.

Text und Fotos: Arno Jekel

 

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