Georg-Ackermann-Schule

Breuberg/Rai-Breitenbach

Schulleiterin Natalie Bristoyannis dankte in einer stimmungsvollen Feier gleich vier scheidenden Lehrkräften für ihre Verdienste an der Georg-Ackermann-Schule in Rai-Breitenbach. Hella Hofmann, Gertrud Bernlöhr und Inge Englert verbrachten zusammengenommen 70 Dienstjahre an der GAS und wurden nun in den Ruhestand verabschiedet, Uwe Weimar wechselt nach Babenhausen.

Doch noch vor dem Rückblick auf vergangene Jahre durfte das Kollegium zur allgemeinen Erheiterung einmal in die Schülerrolle schlüpfen und musste eine „Hausaufgabenkontrolle“ mit Fragen zum Thema „Wer kennt unsere Pensionärinnen am besten?“ bestehen.

Hella Hofmann blickt bereits auf 43 Jahre im hessischen Schuldienst zurück und hat das Profil der Georg-Ackermann-Schule entscheidend mitgeprägt. Vor 36 Jahren trat sie ihren Dienst an der GAS mit den Fächern Haus­wirt­schafts- und Ar­beits­leh­re an. Neben Bio­lo­gie und Erd­kun­de ist Kunst ein weiteres Fach, in de­m sie vielfach ein­ge­setzt wurde. Von Beginn an bereicherte Hella Hofmann mit ihrem Know-how und ihrer Erfahrung den Schulalltag und hatte immer ein offenes Ohr für die Anliegen ihrer Schüler und Kollegen. Als Beratungslehrerin für Suchtfragen war sie seit 1998 mit viel Herzblut tätig. So manche Projekte zum Wohle der Schule konnten dank ihres Zutuns verwirklicht werden, nichts Schwieriges lag ihr fern. Im Jahr 2000 entwickelte sie Pläne für einen optimierten Pausenverkauf und kümmerte sich um die Einrichtung einer modernen Schulküche mit der Idee „Schüler kochen für Schüler“. Sie war es auch, die maßgeblich zur Konzeptentwicklung und -umsetzung eines schuleigenen Mensabetriebs beitrug. Seit 1999 kümmerte sich Hella Hofmann mit viel Engagement um die Tutoren-AG. Diese wichtigen Vertrauenspersonen und Helfer im Alltag der neuen 5. Klassen gut einzuarbeiten und mit ihnen zusammen Feste und Veranstaltungen für „die Neuen“ zu organisieren, war ihr wichtig. Die bei Schülern stark nachgefragte Event-Gruppe wurde von Hella Hofmann im Jahr 2010 ins Leben gerufen. Mit viel Liebe zum Detail wurde die AG zu einem Garanten für stimmige und perfekt geplante Abschlussfeiern und Schulfeste. Jahr für Jahr motivierte sie in der Präventionsgruppe „Wir für euch“ Schüler der 9. Jahrgangsstufe, sich nicht davor zu scheuen, tatkräftig mitzuarbeiten in Schulkiosk, Schülerbücherei oder Spielothek. „Schüler dazu anleiten, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen, die Stärkung der sozialen und emotionalen Kompetenzen. Das war eines ihrer größten Anliegen“, lobte Schulleiterin Bristoyannis Hofmanns Engagement. Bis zum Ende ihrer Dienstzeit hatte sich Hella Hofmann zum Ziel gesetzt, Schule zu gestalten und auf Veränderungsprozesse angemessen zu reagieren. Oftmals ein Kraftakt, den sie aber mit Bravour nervenstark und beharrlich meisterte. Mit leidenschaftlichen Worten verabschiedete sie sich vom Kollegium: „Es ist mein großer Wunsch, dass das Schulmotto ,Gemeinsam Alles Schaffen‘ weiter gelebt und mit Inhalten gefüllt wird. Denn nur Gemeinschaftlichkeit führt eine Schule zum Erfolg!“. Im Anschluss dankte Karin Lichtblau von der Bürgerstiftung Breuberg Hella Hofmann für die erfolgreiche Zusammenarbeit beim preisgekrönten Projekt „Da Sein“. Nur durch Hofmanns Zutun konnten seit 2012 GAS-Schülerbesuchsgruppen für die umliegenden Seniorenheime ins Leben gerufen werden, um den selbstverständlichen Umgang zwischen Jung und Alt zu fördern.

Gertrud Bernlöhr trat vor 19 Jahren ihren Dienst an der Georg-Ackermann-Schule an. Die engagierte Mathematik- und Chemielehrerin hat einen ausgeprägten Forscherdrang und wagte 1997 nach 12-jähriger Kinderpause ein neues Experiment an der GAS. Ein gelungenes Experiment, wie man rückblickend sagen kann. Gertrud Bernlöhr wurde vom Kollegium allseits geschätzt für ihre Hilfsbereitschaft und ihre Zuverlässigkeit. So war sie für die Schulfamilie viele Jahre eine tragende Säule durch ihre Tätigkeit im Personalrat, wo sie mit ihrer solidarischen und zuvorkommenden Art hervorragende Arbeit leistete. Die gewissenhafte Betreuung des Schulkiosks und der Chemiesammlung lagen Gertrud Bernlöhr sehr am Herzen, sie gut organisiert und betreut zu wissen war ihr immer wichtig. „Wenn irgendwo Not am Mann war, konnte man auf sie zählen. Nie stellte sie eigene Bedingungen in den Vordergrund“, hob Bristoyannis hervor. „Wir wünschen ihr bei ihrem neuen Experiment im hohen Norden alles Gute“, schloss die Schulleiterin ihre Dankesrede. Gertrud Bernlöhr wird an der GAS allen in bester Erinnerung bleiben. Manch einer wird schmunzelnd von Zeiten erzählen, als sie durch ihre Experimentierfreude im Chemieunterricht mehrfach den Feueralarm auslöste. Zum Abschluss dankte die scheidende Lehrerin allen für die angenehme Zeit an der GAS und verabschiedete sich ins ferne Hamburg, jedoch nicht ohne zuvor ein Experiment mit lautstarkem Knall zu zelebrieren – aber dieses Mal ganz ohne Feueralarm.

Auch für Inge Englert beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt. Nach einer Familien-Zeit, in der sie sich ganz der Erziehung ihrer drei Kinder widmete, startete sie vor 15 Jahren mit dem Dienstantritt an der Georg-Ackermann-Schule in eine neue Schul-Zeit. „Mit großem Engagement und Einsatzfreude unterrichtete sie vorbildlich und gewissenhaft ihre Fächer Englisch und Erdkunde“, lobte Bristoyannis. Ihre Kollegen schätzten an Inge Englert stets den menschlich-kollegialen Umgang und ihre zuverlässige Art. Wurde Inge Englert um Hilfe gebeten, so sprang sie immer gleich ein. Diese Eigenschaften zeichneten sie aus und ließen sie nicht vor dem Mammutprojekt „Schulbuchausleihe“ zurückschrecken. Hier stellte sie in Teamarbeit ein vielfach verbessertes System für die Schulbuchausleihe auf die Beine und setzte neue Maßstäbe. Ihrer Engelsgeduld ist es zu verdanken, dass die Buchausleihe- und -abgabe in den Tiefen des Schulkellers immer reibungslos funktionierte, gerade wenn in der Hektik der ersten und letzten Schulwochen die Nerven bei manchen blank lagen. Der Zeit des Ruhestandes sieht sie nun mit gemischten Gefühlen entgegen. „Ich werde mich überraschen lassen, wie ein Leben ohne die Schule, aber dafür mit vielen Freiheiten verlaufen kann“, kam bei Inge Englert am Ende etwas Wehmut auf.

Uwe Weimar arbeitete seit 2006 an der GAS, mit einer dreijährigen Unterbrechung an der Deutschen Schule in Madrid. Der beliebte Mathematik- und Physiklehrer kümmerte sich im Rahmen seiner Schulleitungstätigkeit besonders um die Pädagogische Mittagsbetreuung und konnte durch seine freundliche und bedachte Art etliches in diesem Bereich auf den Weg bringen.

Zum Abschied überreichten Schulleiterin Natalie Bristoyannis und Gudrun Hartmann vom Personalrat ihren scheidenden Kollegen für ihre erfolgreiche Zusammenarbeit ein Präsent und den Ruheständlern ihre Diensturkunden vom Land Hessen. Sie wünschten ihnen für die Zukunft viel Gesundheit, um die freie Zeit in vollen Zügen genießen zu können. Auch die versammelte Lehrerschaft verabschiedete ihre Kollegen und trug ihre Wünsche in einem schwungvollen Lied vor: „Deshalb zieht, juppadong, in die Zukunft nun davon, nutzt die Zeit, seid bereit, neue Ziele warten schon!“

Text: Verena Zöller, Foto: Rita Karg

 

Schulleiterin Natalie Bristoyannis (links) und Personalratsvorsitzende Gudrun Hartmann (rechts) verabschiedeten die lang gedienten Kolleginnen Hella Hofmann, Inge Englert und Gertrud Bernlöhr (von links) in den Ruhestand.

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